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Über den Wolken und noch viel höher

Im Rahmen des Projektes “Atmosphärenforscher - mit dem eigenen Wetterballon in die Stratosphäre” haben wir uns, interessierte Schüler der 8. bis 11. Klasse und die AG „Junge Wetterfrösche“, vom Mittwoch, den 14.06. bis zum Freitag, den 16.06.2023 mit dem Bau eines Wetterballons beschäftigt. 
Dabei haben wir durch Mithilfe der Mentoren Immo Kadner und Bernd Schirmer von NawiSchool  sowie Herrn Arand und Herrn Scheffler verschiedenste Experimente durchgeführt und eine Wetterballonsonde zur Aufnahme von Daten gebaut. Diese Experimente beinhalteten unter anderem die Untersuchung der Sinkgeschwindigkeit eines Fallschirms, den Aufbau eines Sensors zur Messung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck, sowie die genauere Beobachtung der Wärmeleitfähigkeit des Wetterboxmaterials. Das alles und noch mehr haben wir in den ersten zwei Tagen untersucht und durchgeführt. 
 

Am finalen Tag kam der Höhepunkt, der Start unseres Wetterballons. Dazu wurde eine Wetterballonhülle mit Helium befüllt und die Box am unteren Ende befestigt. Die Hülle musste mit besonderer Vorsicht behandelt werden, da sie sehr empfindlich auf äußerliche Berührung reagiert und leicht reißt. Nebenbei wurden wir vom MDR und der Thüringer Allgemeine zu den Hintergründen unseres Projekts interviewt. Um 12:15 Uhr ist dann endlich der Ballon samt Box abgehoben und in Richtung Stratosphäre gestiegen. Seine Flugbahn konnten wir mithilfe eines sich am Bord befindlichen GPS-Trackers verfolgen, aber nur bis 10.000m Höhe und dann ca. zwei Stunden später wieder ab 10.000m Höhe im Sinkflug. 
Nach einer Pause zum Krafttanken haben wir uns mit dem Auto auf die Verfolgung begeben. Der Ballon flog wie vorher berechnet in südlicher Richtung. Nach Auswertung der Daten konnten wir feststellen, dass der Ballon in 33.760 Meter Höhe geplatzt ist. Der Grund dafür ist, dass sich das Helium in solchen Höhen aufgrund des niedrigen Luftdrucks massiv ausdehnt und die Ballonhülle sich nicht weiter ausdehnen kann und deshalb platzt. Um ca. 16.00 Uhr hatten wir dann endlich die bestätigte Landung westlich von Obersuhl auf der hessischen Seite der Landesgrenze zu Thüringen - insgesamt etwa gute 60 Kilometer Luftlinie von Heiligenstadt entfernt. 
 

Die Bergung führte uns in ein verwachsendes Waldstück und unser großes Glück war es, dass die Wetterbox mit Fallschirm nicht an einem Baum festhing, sondern erkennbar und unversehrt auf dem Boden lag. Nach der Bergung wurden gleich vor Ort schon die ersten Daten ausgelesen und ausgewertet. So war es uns zum Beispiel möglich die Höhe der Tropopause anhand des Temperaturumschwungs festzustellen. Die niedrigste gemessene Temperatur konnte auf 10km Höhe mit –43 Grad Celsius gemessen werden Außerdem konnten wir erstaunliche Videos von der an der Box montierten 360° Kamera sichern. Die Daten sowie die Videos und Bilder, können alle Interessierten beim nächsten Tag der offenen Tür noch umfassender bestaunen. 
Abschließend möchten wir uns für diese höchst bereichernde Erfahrung bei den Vertretern von NawiSchool, sowie für die finanzielle Ermöglichung bei der Hans-Riegel Stiftung ganz herzlich bedanken. Wir gehen alle mit einzigartigen und unvergesslichen Erinnerungen aus diesen Tagen.

Mika Brauer, 9a
 

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